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Wie Sie Blickkontakt zu Ihrem Hund aufbauen!

Wenn Blicke sprechen könnten

Das können sie. Blicke sind die Sprache der Augen. Und der Blickkontakt ist eines der wirksamsten nonverbalen Signale. Nonverbal meint - Verständigung ohne Worte. Überlegen Sie mal was Sie alles mit Ihren Augen kommunizieren. Ne ganze Menge, oder? Wir grüßen, wir zwinkern, wir strahlen, wir weinen, wir kneifen unsere Augen zusammen, wir blinzeln, wir reißen unsere Augen auf und wir schließen sie, wir schauen hin und schauen weg…..

Blickkontakt ist ein wichtiges Ausdrucksmittel der Körpersprache, genauer der Mimik. Der entscheidende Punkt ist, Blicke transportieren das was wir im Inneren wahrnehmen, also Gedanken, Emotionen, Stimmungen und Absichten, nach außen.

Warum erzähle ich das alles? Weil Hunde Meister darin sind, unsere Körpersprache, Tonfall, Stimmhöhe und unsere Sprechgeschwindigkeit zu lesen. Wie oft haben Sie schon jemanden sagen gehört: Ich habe doch gar nichts gesagt….. und mein Hund ist trotzdem einfach zu mir gekommen? Manchmal benutzen wir keine Worte. Kommunikation besteht aber auch nicht nur aus Worten. Und vor allem nicht, wenn wir mit Hunden kommunizieren. Deshalb hier noch ein kleiner Tipp am Rande. Vergessen Sie mal Ihre Worte und beobachten Sie wie Sie etwas sagen. Also was „erzählt“ Ihre Körpersprache, Ihre Mimik und Ihre Stimme? Das sind die Kanäle aus denen sich Ihr Hund seine Informationen zieht.


Was bringt´s, wenn Sie Blickkontakt zu Ihrem Hund aufbauen?

  • In diesem Moment ist Ihr Hund mit der Aufmerksamkeit bei Ihnen
  • Die Leitung zwischen Ihnen und Ihrem Hund steht
  • Ihr Hund wird Ihnen mit der Zeit via Blick Fragen stellen, z.B. ob er etwas tun darf
  • Ihr Hund lernt sich zu konzentrieren
  • Verknüpft man den Blickkontakt mit einem Kommando, kann man in alltäglichen Situationen in denen man die Aufmerksamkeit vom Hund wünscht, den Blickkontakt einfordern
  • Stärkt letztendlich auch die Mensch-Hund Bindung


Warum überhaupt üben - ist das nicht ein Selbstläufer?

Der ein oder andere ist vielleicht irritiert. Denn Blickkontakt ist doch was ganz natürliches, was Mensch oder Hund doch von sich aus initiieren. Und da gebe ich Ihnen natürlich recht. Aber wollen Sie es dem Zufall überlassen und drauf hoffen, dass Ihr Hund schon bald in relevanten Situationen den Blickkontakt zu Ihnen aufnimmt? Wenn Sie es nicht üben, wird es Ihr Hund eher tun, wenn es ihm gerade in den Kopf schießt. Die Verknüpfung, ich frage nach wenn ich was haben möchte - die lohnt es sich definitiv zu üben.

Mit oder ohne Kommando, was ist da eigentlich der Unterschied?

Ich persönlich übe das ganze erst mal ohne Kommando. Das hat den Vorteil, dass der Hund eher lernt von sich aus zu fragen ob er etwas tun darf oder nicht. Voraussetzung hier ist natürlich, dass der Hund weiß, dass er das wonach er fragt, nicht immer tun darf. Also es gibt kein grundsätzliches Verbot, aber auch keine grundsätzliche Erlaubnis. Als konkretes Beispiel, manche Hundehalter lassen ihren Hund unter bestimmten Voraussetzungen aufs Sofa. Ein kurzes "okay" und der Hund weiß, er darf. Ein Kommando für den Blickkontakt können Sie später immer noch gut einbauen. Das hat wiederum den Vorteil, dass Sie die Aufmerksamkeit Ihres Hundes einfordern können. Kurz gesagt, ohne Kommando geht das Engagement vom Hund aus, mit Kommando von Ihnen.


Schritt für Schritt zum Blickkontakt!

Jetzt gibt´s - Erklären in Bildern.


1. Sie wählen besonders gute Leckerlis aus und zeigen diese kurz Ihrem Hund. Verstecken Sie in beiden Händen ein paar Belohnungshappen. 

2. Heben Sie Ihre Arme seitlich vom Körper weg und sind mucksmäuschenstill. Dann warten Sie, bis Ihr Hund Blickkontakt zu Ihnen aufnimmt.

3. Auf Blickkontakt folgt sofort ein Leckerli (mal aus der linken und mal aus der rechten Hand).


Seien Sie nicht überrascht, wenn es ein wenig Zeit braucht, bis Ihr Hund Ihnen bei der Übung das erste Mal in die Augen guckt. Er muss ja erst mal verstehen, was Sie möchten. Ich persönlich empfehle bei den ersten Übungseinheiten komplett auf Wortsprache zu verzichten. Warum? Weil es für Mensch wie Hund einfacher ist. Es ist immer der gleiche Rhythmus - Blickkontakt - Belohnung, Blickkontakt - Belohnung. Der Hund lernt relativ schnell -  Blickkontakt ist einfach spitze, denn es gibt immer eine fette Belohnung.

Im nächsten Schritt können Sie verschiedene Übungsvarianten ausprobieren. Erstens schleicht sich so keine Routine ein und Ihr Hund wird immer anders gefordert.

Hier ein paar Ideen:

  • Legen Sie ein Leckerli auf den Boden und belegen Sie es mit dem Kommando "Nein". Sobald Ihr Hund Sie anguckt, geben Sie das Leckerli frei.
  • Verstecken Sie das Leckerli mal unter Ihrem Fuß
  • Nehmen Sie die Arme hinter den Rücken
  • Gehen Sie in die Hocke
  • Geben Sie das Leckerli einer zweiten Person und warten bis Ihr Hund Sie anschaut (Achtung die Variante ist echt schon für Fortgeschrittene)

 

Variante (Leckerlis liegen auf dem Boden und Samu wartet auf das Go)


Wenn Ihr Hund den Blickkontakt schon relativ zügig herstellt, dann zögern Sie die Belohnung doch mal ein wenig raus. Das Ihr Hund lernen kann,den Blickkontakt länger zu halten.

Und noch ein Tipp: Wenn Sie die Übung schon einige Male gemacht haben und Ihr Hund schon ganz gut verstanden hat, worum es geht - dann belohnen Sie nicht nach jedem Blickkontakt. Das erhöht den Lerneffekt immens. 

Vielleicht noch ganz interessant, der Blickkontakt lässt sich auch im ritualisierten Kontext herstellen. Wenn Sie Ihren Hund zum Beispiel immer vor der Fütterung hinliegen lassen, das Futter bereitstellen, dann auf seinen Blickkontakt warten und das Futter darauf hin freigeben. Dann ist dieser Blickkontakt ein Teil des Fütterungsrituals. Gehört dazu und führt zum Erfolg. Alles gut. Es ist nur wichtig zu wissen, dass der Blickkontakt hier kommunikativ gesehen, keine wirkliche Bedeutung hat.

Noch ein Tipp zur ersten Übungseinheit: Machen Sie diese am besten in Ihrem Wohnzimmer, wenn Sie mit Ihrem Hund allein sind. Also möglichst ablenkungsfrei. So, kann sich Ihr Hund wesentlich leichter konzentrieren, was ein entscheidender Punkt für den Lernerfolg bedeutet. Diese Übung geht eigentlich immer und kann drinnen wie draußen in allen möglichen Situationen geübt werden. Und ein paar wenige Minuten reichen hier schon aus.

Also, wann heißt es denn bei Ihnen - Schau mir in die Augen, Hund?

Ich freue mich von Ihnen zu hören!

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