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Stärken in der Hundeerziehung

 

Es ist schon ein wenig her, da habe ich auf Instagram mal in die Runde gefragt was so eigentlich die Top 3 Kompetenzen sind, die ein Hundehalter haben sollte um seinen Hund souverän führen zu können und eine starke Verbindung zu ihm aufbauen zu können. Jeder konnte antworten und seine persönlichen Charts in 3 prägnanten Worten vorstellen. Damals saß ich mit meinem Handy in der Hand auf dem Sofa und scrollte neugierig durch die ganzen Kommentare.

 Top 3, wenn es doch eigentlich eine ganze Latte an Stärken gibt - irgendwie gar nicht so einfach, wenn man sich dann beschränken muss, oder?  Eine effektive Übung weil man sich so mit der Thematik intensiv auseinandersetzen muss. Die Herausforderung ist, dass es auf der einen Seite Fokus braucht, das Gefühl für Prioritäten und dann aber auch den Mut zur Lücke und sicher das Bewusstsein, dass wir mit einer Top 3 keinen Anspruch auf Vollständigkeit stellen dürfen. Ohne Frage im wahren Leben ist es doch so, dass jeder Mensch mit seinem kompletten Wesen agiert. Die Mischung an Wesenseigenschaften und ihre Ausprägung ist bei jedem Menschen einzigartig und macht es auch so spannend.

 Jetzt nochmals kurz zurück zu Instagram. Begeben wir uns auf eine Reise durch die Kommentare dort, vielleicht auf eine etwas andere Art. Die Fähigkeiten die hier genannt wurden, habe ich rausgepickt, einmal umgedreht und in einer Story verarbeitet: Tina plaudert aus dem Nähkästchen wie es ihr so geht mit dieser Führungsaufgabe mit ihrem Hund: 

„Ich muss sagen, so richtig kenne ich meine Stärken nicht. Ich habe mich damit einfach noch nie damit auseinandergesetzt. Was die Hundeerziehung betrifft bin ich oft total verunsichert. Hier hört man dies. Dort hört man das. Ich merke wie ich ganz oft Dinge zerdenke und dann doch nicht an den Kern komme. Klar würde ich gerne auf meinen Bauch hören, aber wie denn bitte, ich höre ihn einfach nicht! Probleme überfordern mich maßlos, ich will dann nur noch weg. Emotional stecke ich da dann oft fest und alles fühlt sich so schwer an, als müsste ich mit 40 kg auf dem Rücken eine 4-Tageswanderung rocken. Ich habe das Gefühl das ich mein Hund gar nicht richtig verstehe und auch nicht so kommuniziere, dass ich das was ich mir von Herzen wünsche auch bewirke. Oft bin ich hin und her gerissen und ich glaube das spürt mein Hund, weil er dann auch so rumeiert oder einfach selbst die wichtigen Entscheidungen trifft. Ach, ich weiß auch nicht, bin irgendwie ständig am zweifeln. Manchmal wünschte ich, ich würde die wichtigen Dinge sehen und erkennen. Ich wünschte ich würde mehr Vertrauen in mich haben. Ich wünschte ich würde einfach mal machen und dabei ruhig und gelassen bleiben und mich und meinen Hund und das was zwischen uns ist auf ein anderes Level bringen!"

Nicht jeder ist Tina. Nicht jeder findet sich in dieser Story 1:1 wieder. Manchmal haben wir, einfach weil wir Mensch sind, mit den ähnlichen Themen zu kämpfen. Gerade aber weil wir individuell sind, kann unsere Story auch komplett anders klingen. 

Fakt ist, jeder von uns bringt mit seinem Erbgut gewisse Verhaltenstendenzen schon mal mit auf diesen Planeten. Im Laufe der Zeit entwickelt sich Verhalten immer, schlicht auch auf Grund der Erfahrungen die wir machen und die uns prägen. Letztlich ist dabei auch unsere Haltung interessant, denn je nach dem wie wir die Welt sehen werden wir uns auch verhalten. Eine ebenso wichtige Frage ist ob ich mich in den Gebieten die mir im täglichen Leben begegnen auch auskenne; Stichwort Fachkompetenz. Und dann ist es natürlich auch mit Arbeit verbunden: Wenn ich z.B. selber feststelle, dass ich mehr Selbstvertrauen brauche um den Job der Hundeerziehung ordentlich zu machen, dann muss ich wissen, wie ich da hinkomme und mich dann aber auch drauf zu bewegen! Dazu muss ich aber zum einen erst mal wahrnehmen, dass es mir an Selbstvertrauen fehlt. Dann muss ich mich intensiv mit dem Thema Selbstvertrauen auseinandersetzen. Mich selber fragen, was ich tun kann um mehr an Selbstvertrauen zu gewinnen. Und dann eben auch einfach machen und immer wieder reflektieren ob ich mich schon in diese Richtung verändert habe und eventuell nochmals Anpassungen vornehmen. Halten wir also fest: Wenn wir was ändern wollen, dann können wir daran arbeiten! 

Wie versprochen, habe ich mal meine Top 3 zusammengestellt: 

Achtsamkeit 

Bei Tina und ihrem Hund war es ein schleichender Prozess. Anfangs sind einige Dinge nicht so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Dann sind ein paar Sachen passiert, die so nicht hätten passieren sollen. Heute macht es schlicht den Eindruck, als wäre alles aus dem Ruder gelaufen! Wenn wir nochmals zurückspulen an den Punkt wo einzelne Situationen nicht nach Tina‘s Vorstellung liefen, könnten wir nun fragen: Hat Tina gar nicht wahrgenommen und erkannt was im Jetzt passiert? Unser Gehirn läuft gerne auf Autopilot, spart zwar Energie, hat aber den Nachteil wir übersehen zu viel. Wir surfen oft in unser eigenen Suchmaschine, zwischen Vergangenheit und Zukunft. Das Jetzt erleben wir manchmal nebenbei. Ausserdem gibt es unzählige Abwehrstrategien, um das was ist, nicht wirklich sehen zu müssen. Da werden Probleme klein geredet, weggeschoben und geleugnet. Wenn man sie sehen und annehmen würde, würde es schlicht Arbeit und Veränderung bedeuten. Das schmeckt nicht jedem! 

Was wir alles verpassen können, wenn wir weder wahrnehmen was wir gerade brauchen, was beim anderen gerade ist und was im Augenblick alles passiert! Chancen muss man erkennen um sie zu nutzen! Wenn wir wirklich präsent in der Situation sind, bei uns und unserem Hund, nehmen wir Dinge war die wir vielleicht sonst übersehen hätten. Der Punkt ist, wenn ich Dinge verändern will, muss ich sie erst mal sehen. Wenn ich unachtsam lebe, dann stört mich vielleicht irgendwann etwas mal ganz massiv, aber nur weil ich die ganzen kleinen Anzeichen vorher einfach nicht wahrgenommen hab.

Handlungskompetenz

Einfach mal machen! Diesen Satz hört man überall wo Menschen ins Tun gebracht werden sollen. Meist begleitet von zustimmenden, nickenden Köpfen. Doch wie gut klappt es mit der Umsetzung? Was passiert mit dieser Tschaka-Energie? Selbst wenn ein Mensch wirklich handeln will - stehen zwischen Wollen und Tun so manche Hindernisse. Fehlender Mut. Schweinehunde. Inkonsequenz. Ungeduld. Mangelndes Durchhaltevermögen. Leere Energietanks. Um nur ein paar zu nennen. Das hat viel damit zu tun, wie gut ich mich selbst führen kann. Es gibt Menschen die wissen haargenau wie sie methodisch vorgehen müssten, aber wenn urplötzlich mal etwas anders läuft verlässt sie das Selbstvertrauen. Andere wiederum haben auf der sozialen Ebene ihre Stärken, werden aber unsicher wenn es um fachliche Fragen geht. Die Frage ist also was uns im Handeln blockiert! Liegt die Antwort auf der methodischen, fachlichen, personellen oder sozialen Ebene? 

Selbstreflexion 

Für mich bedeutet Selbstreflexion, mir Zeit für mich zu nehmen. Mir viele wichtige und tiefgründige Fragen zu stellen! Mich selbst zu beobachten, meine  Gedanken, Gefühle und mein Verhalten. Und mich dann zu fragen was genau das bei mir und anderen bewirkt. Geht es mir damit gut? Und wenn nicht was kann ich selber ändern? 

 

Damals auf Instagram kamen einige tolle Kompetenzen zusammen. Um mal ein paar zu nennen: Authentizität, klare Grenzsetzung, Intuition, klare Kommunikation, Geduld, Selbstsicherheit, Ruhe, Konsequenz, Empathie. Absolut wertvolle Eigenschaften. Und wie entwickeln wir solche Kompetenzen? Nehmen wir mal die klare Kommunikation. Wenn ich in dieser Sparte kein Naturtalent bin, muss ich mir eben erst mal bewusst sein wie stark ich darin momentan bin und was ich eventuell noch verbessern möchte. Hoffen, Glauben und Wünschen allein hilft nicht, sondern ich muss konkrete Dinge tun, die mich wachsen lassen. Wenn ich dann regelmäßig reflektiere und bei Bedarf anpasse, dann komm ich Schritt für Schritt meinem Ziel entgegen! 

 

 

Ich freue mich von Ihnen zu hören!

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