Die Idee für diesen Blogartikel entstand am Mittagstisch.
Als mich eine Bekannte fragte, was ich eigentlich konkret mache, wenn mein Welpe Samu Verhalten zeigt, mit dem ich nicht einverstanden bin.
Meine Antwort darauf?
„Das kommt ganz darauf an.“
Sie kennen bestimmt die Redewendung - „Viele Wege führen nach Rom“. Im übertragenen Sinne gibt es für Sie verschiedene Möglichkeiten Ihrem Welpen etwas beizubringen oder ihn davon abzuhalten etwas zu tun.
Auch im Hundetraining braucht es mehr als 0815
Wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Hund sind nicht nur interessant, sondern auch wirklich wertvoll wenn es darum geht unsere Hunde besser verstehen zu wollen und besser auf sie eingehen zu können. Die Ergebnisse solcher Arbeiten können genutzt werden und in die Praxis, also ins Hundetraining, übersetzt werden. So gibt es dann für bestimmte Lernaufgaben Herangehensweisen, die sich in der Praxis bewährt haben und die bei den allermeisten Hunden auch funktionieren. In der Arbeit mit Mensch und Hund ist es aber Realität, dass öfters vom „Standard“ abgewichen wird, mit Varianten gearbeitet wird, kleinere Anpassungen vorgenommen werden müssen und auch mal komplett neue Lösungen entwickelt werden müssen.
Die Sache mit den Hunderatgebern
Wie bekomme ich meinen Welpen stubenrein? Wie bringe ich meinem Hund Ruhe bei? Wie gewöhne ich meinen Welpen an die Box? Was mache ich wenn mein Welpe in meine Hände beißt?
Solche Fragen werden in Hunderatgebern oft aufgegriffen und „beantwortet“. Meist wird hier eine mögliche Vorgehensweise detailliert aufgeführt. Einige Autoren beschreiben zusätzlich noch mögliche Varianten. Es versteht sich von selbst, dass hier eventuelle Erfahrungen und Wertvorstellungen vom Autor in den Ratgeber mit einfließen. Doch passen diese Wertvorstellungen zu Ihren eigenen? Und wie sollen Sie während des Lesens nun filtern, was von dem Inhalt nun wissenschaftliche Erkenntnisse, persönlichen Erfahrungen oder Wertvorstellungen des Autors sind?
Was machen Sie als Hundehalter, wenn die in dem Ratgeber beschriebene Vorgehensweise nun also bei Ihrem Hund irgendwie nicht so funktionieren möchte? Jeder Hund tickt nun mal anders. Sie kommen also hier an eine „Grenze“. An diesem Punkt gilt es für Sie und Ihren Welpen einen neuen Weg zu finden. Ein Weg der zu Ihnen und Ihrem Hund passt und der Sie Ihrem Ziel auch näher bringt. Sind Sie einen Weg dann mal gegangen und hat er Sie zum Erfolg geführt, gewinnen Sie auch an Sicherheit. Aber diesen Weg zu gehen braucht erst einmal Mut.
Jeder Welpenbesitzer muss seinen eigenen Weg in der Erziehung finden
Wenn es um Erziehung geht, reden wir über Möglichkeiten und Wege mit unendlich vielen Abzweigungen. Diese Vielfalt macht es uns manchmal nicht unbedingt einfacher. Oft stehen wir an einer Abzweigung, spüren die Unsicherheit und wissen nicht ob wir rechts oder links gehen sollen. Da geht es jedem von uns ähnlich. Herr Maier erzieht nicht wie Herr Müller. Jeder Hund hat sein eigenes Wesen und spricht auf unterschiedliche Dinge an. Jeder von uns muss sich mit diesen Individualitäten auseinandersetzen - mit sich selber, seinem Hund und den eigenen Vorstellungen oder Zielen.
Schlusswort
Viel wichtiger als Schritt für Schritt Anleitungen zu lesen, finde ich persönlich sich mit Hundeverhalten und Lernverhalten auseinanderzusetzen. Einfach um ein Gespür dafür zu bekommen, wie Hunde im allgemeinen ticken, welche Genetik in ihnen steckt und warum sie sich so verhalten wie sie sich eben verhalten. Dieses Wissen gibt Ihnen automatisch mehr Sicherheit, da Sie Hundeverhalten nun besser einordnen können.
Wenn es darum geht einen eigenen Weg in der Erziehung zu finden, finde ich es wichtig sich wirklich auf seinen Hund einzulassen. Seinen Hund intensiv zu beobachten. Sich selber und seinen Hund in Interaktionen wahrzunehmen. Situationen zu reflektieren. Mal mutig etwas auszuprobieren. Und einfach mal wieder aus dem Bauch heraus zu handeln.